Die Nacht auf Anker zu verbringen hat immer eine besondere Stimmung, vor allem abends, wenn sich die Ruhe in der Bucht legt und nur wenige Boote auf Anker in der Bucht verbleiben.

Das Ankern ist für die meisten Segler etwas Wunderbares, auch wenn das Wetter manchmal nicht ideal ist, jedoch sollte man immer gemäß Regeln ankern und beachten, bei welchen Wetterbedingungen die gewählte Bucht einigermaßen guten Schutz bietet.

Ein weiterer Grund, der fürs Ankern spricht, sind die Kosten. Entweder ist es kostenlos oder um einiges günstiger als in Marinen oder an Uferpromenaden.

Wir erwähnen in diesem Blog 8 Ankerbuchten in der Nord-Adria, welche entweder kostenlos sind oder Bojen anbieten. Natürlich müssen Sie für das Anlegen an einer Boje bezahlen, dabei sind die Kosten normalerweise um 30-40% niedriger als in einer Marina oder Hafen.

 

Bucht Bok – Insel Susak

Ankerbucht Bok auf Insel Susak

Ankerbucht Bok Bildquelle: www.marinas.com

Die Insel Susak befindet sich etwa 10 sm südlich der Insel Unije. Es handelt sich um eine Besonderheit an der kroatischen Küste, denn die Insel ist nicht felsig, sonder besteht aus Sand. Östlich neben der gleichnamigen Hafenbucht Susak befindet sich die kleine Bucht Bok. Da sich der Badestrand weit hinauszieht, sollte man mit genügend Abstand zum Land seinen Anker werfen. Auf türkisfarbenem Wasser liegt man in landschaftlich sehr hübsche Umgebung. Gut geschützt ist die Bucht vor allem bei Winden aus westlichen und südlichen Richtungen. Bei Bora (Nordost) sollte die Bucht gemieden werden und lieber auf die 7sm entfernte Bucht von Mali Losinj versetzen.

In der Zwischenzeit finden sich in der Bucht einige Festmachbojen. Bei Bora sind die Bojen ebenfalls unsicher.

Die Hafenbucht Susak und die Bucht Bok wird tagsüber stark von Ausflugsbooten von Losinj aus besucht.

 

Bojenfeld Ilovik und Sveti Petar

Ilovik und Sveti Petar Ankerbucht

Die Passage zwischen Ilovik und Sveti Petar Bildquelle: www.marinas.com

Ilovik ist einer der bekanntesten und wahrscheinlich beliebtesten Ankerplätze in der Nordadria. Der flache Kanal (Passage) trennt die beiden Inseln Ilovik und Sveti Petar. Er ist an seinem zumeist türkis leuchtenden Wasser, was den nahen Untergrund anzeigt, gut zu erkennen. Im Kanal gibt es etwa 80 Festmachbojen. In der Mitte darf man mit etwa 6m Wassertiefe rechnen. Die Tiefen nehmen zu den Rändern aber rasch auf rund 1,5m in Ufernähe ab. Der größte Teil des Kanals ist vor allen Winden geschützt. Manchmal kann bei „Jugo“ etwas Schwell in der Bucht stehen und bei „Bura“ ist es besser, näher der Insel Sveti Petar als bei Ilovik zu ankern, aber grundsätzlich liegen sie hier sicher. Den Verkehr von der einen Insel zur anderen erledigt man am besten mit dem Dingi.

Der Ort Ilovik mit seinem kleinen Kirchturm ist äußerst beschaulich – Autoverkehr gibt es nicht. In der Hochsaison kann es hier ziemlich voll werden. Der Ort strahlt eine mediterrane Leichtigkeit aus, die man sonst in den Gewässern der nördlichen Adria eher selten findet. Auf der Insel Sveti Petar ist es hingegen etwas ruhiger angesagt. Am besten landet man dort an, wo der alte Festungsturm zu sehen ist, er steht unmittelbar am Wasser. Von hier aus führt ein Weg auf halber Höhe den Berg hinauf. Von hier haben Sie einen wunderschönen Anblick auf die gegenüberliegende Insel Ilovik und den Kanal zwischen den Inseln.

 

Krijal Ankerbucht – Insel Premuda

Krijal Ankerbucht Insel Premuda

Krijal Bucht mit der Klippenreihe Bildquelle: www.marinas.com

Südlich der Insel Ilovik liegt die Insel Premuda und die traumhafte Ankerbucht Krijal. Wer hier vor Anker geht, ist dem offenen Meer näher als an jedem andren Ankerplatz in der Adria. Krijal ist in der Tat eine Passage zwischen der Westseite von Premuda, der am weitesten entfernten Insel, die von Zadar aus erreicht wird, und einer Klippenreihe, die dem kleinen Hafen vorgelagert sind, die nicht durchfahren werden kann und auch bei Ansteuerung aus südlichen Richtungen zu beachten ist.

Es ist nicht angeraten, den kleinen Hafen zu benutzen, das gilt auch für den Fähranleger nördlich davon. Viel besser liegt man an den cca. 50 ausgelegten Bojen, die nördlich und südlich des Hafenbeckens verankert sind. Leider ist das Bojenfeld aber recht schlecht geschützt, sodass bei stärkeren Winden, egal aus welcher Richtung, harter Seegang steht.

Das Meer ist besonders klar und es ist ein herrlicher Ort zum Baden. In den Gewässern um Premuda hat man relativ gute Chancen, die Delfine zu Gesicht zu bekommen. Gleich beim Hafen gibt es einige Restaurants.

 

Bucht Jadriscica – Insel Cres

Ankerbucht Jadriscica Insel Cres

Jadriscica Bucht mit Seitenbuchten Bokinic und Pogana Bildquelle: www.marinas.com

Die größte Bucht an der äußersten Südostküste von Cres, streckt sich mehr als eine Meile landeinwärts. Es handelt sich um eine schmale und lang gezogene Bucht, die während der Saison ein beliebter Ankerplatz und normalerweise liegen hier viele Boote vor Anker. Die Bucht Jadriscica bietet guten Schutz vor Bura, Tramontana und Maestral (Nordwinde), bei Jugo ist diese Bucht lieber zu meiden. Entlang des Ostufers dieser 2km langen Bucht befinden sich noch zwei kleine Seitenbuchten. In der ersten, kleineren Seitenbucht namens „Bokinic“ ist ein Campingresort und in der zweiten Seitenbucht namens „Pogana“ gibt es ein Restaurant, den Sie mit dem Dinghi erreichen können. Am besten Ankert man vor der Bucht „Pogana“, dort beträgt die Tiefe um die 6 Meter. Vor der Pogana Bucht gibt es einen Schwimmsteg und ein Bojenfeld.

Von hier aus können Sie die 3km entfernte Ortschaft Punta Kriza gut zu Fuß erreichen.

 

Maracol Bucht – Insel Unije

Ankerbucht Maracol Insel Unije

Maracol Bucht Bildquelle:www.marinas.com

Die meisten Segler, die entlang der Westküste Istriens segeln und sich entscheiden, weiter nach Süden zu segeln, wählen die Route an der äußeren Kette der nordadriatischen Inseln wie Unije, Losinj, Ilovik, Silba, Premuda, Ist und Molat. Diese Inseln, mit Ausnahme von Losinj, sind zwar klein, aber jede bietet ihren eigenen Charme am Rande des offenen Meeres.

Ungefähr 5sm westlich der großen Insel Losinj liegt die Insel Unije. Auf der Westseite der Insel liegt vor dem gleichnamigen Dorf die große und geschützte Bucht Maracol. Der Kirchturm und die Kapelle auf dem Hügel nordöstlich des Ortes können als gute Landmarke bezeichnet werden. Der Sandboden in Maracol hält gut, in einer Tiefe von fast 20 Metern im äußeren Teil der Bucht. In der Bucht gibt es auch Möglichkeit auf eine Boje zu übernachten.

Das Wasser, glasklar zumeist, zeigt anhand seiner türkisfarbenen Verfärbung schon die günstigen Ankermöglichkeiten an, die man dicht unter Land auf der Süd- und Südost-seite der Bucht vorfindet. Die Bucht bietet guten Schutz bei fast allen Windrichtungen außer dem Ostwind, dabei in dem tiefsten Teil der Bucht bietet es auch einigermaßen guten Schutz vor Ostwinden.

 

Portic und Debeljak Bucht

Ankerbucht Portic Istrien

Portic Bucht

Zwei Ankerbuchten die nebeneinander liegen. Wenn Sie aus unserer Charterbasis in Pomer starten, sind es gerade 4 Seemeilen bis zu den beiden Buchten. Wenn die Wetterbedingungen in Ordnung sind und Sie am Samstag keine Lust und Zeit haben, große Segelstrecken zu machen, eignen sich die zwei Buchten perfekt, um sich mit dem Boot vertraut zu machen und die Nacht vor Anker zu verbringen, anstatt in der Marina zu bleiben.

Beide Buchten liegen nördlich von Kap Kamenjak und gehören zum Naturpark. Sowohl die erste Portic Bucht und Debeljak Bucht bieten guten Schutz bei allen Winden außer bei der Bura (Nordost). Der Meeresboden ist zum Teil sandig und die Tiefe in Debeljak beträgt etwa 4 Meter und in Portic knapp über 6 Meter. Ankern über Seegras ist verboten. Tagsüber gibt es viel mehr Boote, dabei ist Portic viel beliebter bei den Bootsfahrern. Wenn der Abend naht, legen die meisten Boote ab und es wird viel ruhiger.

 

Artatore Bucht – Insel Losinj

Artatore Bucht auf der Insel Losinj

Artatore Bucht Bildquelle:www.marinas.com

Artatore oder Artaturi genannt, bietet eine Kombination aus hübschem Ankerplatz und lebhaften Stadtleben. Diese große, tief eingeschnittene Bucht mit mehreren Armen bietet guten Schutz vor Nordwind und Sommerböen und ist nur 4sm von der Küste in Mali Losinj entfernt. Aus der Bucht führt auch eine Straße nach Losinj. Wenn Sie also genug von der Einsamkeit in den Ankerbuchten haben und Lust auf ein bisschen Nachtleben haben und ein anständiges Beiboot haben, sollte das kein Problem sein. Seien Sie nur sicher, dass die Wettervorhersage keinen „Jugo“ (Südost) vorhersagt, da dann die gesamte Bucht bis auf den westlichsten Arm dem Wind ausgesetzt ist. Bei „Jugo“ ist es am besten, die Bucht zu verlassen. In der Bucht gibt es einige Restaurants und einen Supermarkt.

 

Cifnata und Gozinka Bucht – Insel Rab

Cifnata und Gozinka Ankerbucht Insel Rab

Cifnata und Goznika Bucht Bildquelle:www.marinas.com

Zum Schluss werden ebenfalls zwei Buchten, die nebeneinander liegen vorgeschlagen. Beide Buchten befinden sich auf der Halbinsel Kalifront wenn Sie in Richtung Rab segeln. Diese sind sehr beliebt bei Ausflugsbooten im Sommer und auch bei Seglern, die über Nacht hier auf Anker bleiben. Abgesehen von den Badegästen, die meistens den Strand besuchen, ist die Bucht unbewohnt und menschenleer. Also liegen Sie förmlich in unberührter Natur und können sich erholen und die Ruhe und Gelassenheit auf Anker genießen.

Cifnata zieht sich fast eine Meile landeinwärts und bietet im Sommer guten Schutz vor allen Winden außer bei Jugo (Südost). Am besten ankert man in der Mitte der Bucht, wo die Tiefe etwa 5 Meter beträgt. Je nach Windrichtung können Sie eine Landleine festmachen, wenn es nötig sein sollte. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie näher zum Sandstrand ankern möchten, verringert sich die Tiefe stark auf nur einem Meter.

Die Bucht Gozinka auch Schinkenbucht genannt befindet sich gleich daneben und im Gegensatz zu Cifnata, gibt es in Gozinka einige Häuser mit einem Steg davor, der nur für die lokalen, kleine Boote verfügbar sind. In der Bucht gibt es ebenfalls ein Restaurant mit herrlicher Terrasse und Anblick in die Bucht. Das Ambiente ist dennoch gleich wie in der Nachbarbucht, bietet Gozinka die gleichen Eigenschaften von Ruhe und Abgeschiedenheit. Es ist etwas mehr nach Südwesten ausgesetzt und etwas flacher. In der Mitte ankert man gut in der Tiefe von etwa 4 Metern.