Milna auf der Insel Brac in Kroatien

Die wunderschöne Insel Brac ist die größte Insel in Dalmatien und mit 395km² die drittgrößte in der Adria.

Entlang seiner 175 km langen Küste gibt es viele schöne kleinere und größere Buchten und gut geschützte Häfen. Die größte dalmatinische Insel ist auch die höchste unter den adriatischen Inseln – Der Gipfel Vidova Gora erhob sich mit 778 Meter über dem berühmten Goldenen Horn (Zlatni Rat) von Bol.

Eine weitere Besonderheit dieser Insel ist der Kalkstein aus dem die Insel besteht. Der Kalkstein von Brac wurde zum Bau von verschiedenen Tempeln und Palästen in Split, Trogir und Sibenik verwendet.

 

Die Illyrer waren nachweislich die ältesten Bewohner der Insel, aus unbekannten Gründen umgingen die Griechen und Römer bei ihrer Besiedlung der Adria die Insel Brac. Daher gibt es auf der Insel keine Siedlungen, die eine Kontinuität aufweisen, wie z. B. Vis, griechisch Issa oder Pharos, griechisch für Stari Grad auf der Insel Hvar. Insel Brac hat sich in seinem eigenen Tempo entwickelt und es gibt zahlreiche interessante Geschichten und Mythen über die Insel.  Wir wollen aber die Insel umsegeln und „seglerisch“ erkunden, also widmen wir uns der Buchten, Häfen und Winden sowie anderen für Nautiker interessanten Merkmale dieser Insel.

Winde von Brac

Die Nordseite von Brac ist von der Festlandküste durch einen 3 und 7 Meilen breiten Brac-Kanal getrennt und der Bura (NO) voll ausgesetzt. In diesem Fall bietet keine der etwa zwanzig Buchten guten Schutz, wenn Bura mit aller Kraft weht. Auf der Südseite der Insel bereitet natürlich Jugo (SO) größte Probleme, die vorgelagerte Insel Hvar bietet einen gewissen Schutz und im Falle von starkem Jugo verringert es die Wellenhöhe ein wenig, aber trotzdem empfiehlt es sich dann die Westseite der Insel aufzusuchen und dort einen Liegeplatz zu finden.

 

Bobovisca und Milna

Also starten wir den Rundgang auf der Insel Brac auf dessen Westseite. Die Bucht Bobovisca, die bei den Chartergästen aus Charter-Mekka in Split, Trogir und Kastela ziemlich beliebt ist. Die schmale Bucht von Bobovišća teilt sich schließlich in zwei ebenso schöne bewaldete Zweige. Auf der Nordseite befindet sich ein verlassener Pier, der in der Vergangenheit zum Verladen von Steinen diente. Etwas weiter östlich, auf der Nordseite, befinden sich etwa 20 Festmachbojen für Chartergäste. Fahren Sie nicht bis zum Ende des linken, nordöstlichen Teils der Vića genannt wird, da sich dort eine Unterwassermauer befindet, die Überreste illyrisch-griechischer Zivilisation. Im südöstlichen Teil der Bucht, Bobovisca genannt, befindet sich eine kleine Ortschaft mit etwa zwanzig alten Häusern und einigen neu erbauten Sommerhäusern. Die ganze Ortschaft ist von einer Uferpromenade umgeben, an der Promenade finden sich Muringleinen mit Strom und Wasser für etwa 10 Boote. Ansonsten sind weitere 20 Bojen am Buchteingang platziert.

Wenn Sie sich entscheiden, hier festzumachen, sind Sie perfekt vor allen Winden außer dem Mistral (NW) geschützt. Bobovišća ist ein kleiner idyllischer Ort, an dem Sie sicher geschützt auf einer Boje ein oder zwei Tage in Ruhe verbringen können.

Bojenfeld Bobovisca Kontakt: 00385 91 5001619, E-Mail: sidristebobovisca@gmail.com

 

 

Milna

1,5 Meilen weiter südlich befindet sich die viel breitere Bucht Milna. Die Bucht ist zum Anfang nach Nordwesten weit offen, dann schmiegt sie sich im Osten eng in das Festland ein.

Milna ist eine wunderschöne kleine Hafenstadt mit einer sehr ursprünglichen Atmosphäre. Der Ort kann seinen venezianischen Ursprung nicht entkommen. An der Uferpromenade sticht sich die große Pfarrkirche hervor. Hübsche Gässchen ziehen sich den niederen Hügel hinter der Kirche hinauf. Milna war in der Vergangenheit bekannt durch Bau großer Frachtschiffe sowie Weinbau und Fischerei.

In der Ortschaft gibt es mehrere Läden und einige Restaurants sowie eine Tankstelle auf der Südseite des Zufahrtskanals.

Bezüglich Liegeplätze können Sie in Milna in 3 Marinen festmachen. Da die Bucht tief ins Land eingeschnitten ist, ist Milna vor allen Witterungen gut geschützt. Die erste Marina in Milna, „Marina Vlaska“ liegt einlaufend an Backbord. Marina Vlaska bietet 72 Liegeplätze für Yachten bis 16m Länge. Festgemacht wird an Schwimmstegen und Muringleinen. Durchreisende Yachten werden vornehmlich an den äußeren Schwimmsteg festgemacht.

 

Wenn man tiefer in die Bucht einfährt kommt nach der Tankstelle auf Steuerbord die zweite Marina „Nautic Center Milna“, der westlichste Steg gehört zum Nautic Center Milna und bietet ca. 50 Muringplätze mit Strom u. Wasseranschluss, daran grenzt die ACI Marina Milna an.

Die ACI Marina Milna befindet sich ganz am Ende der Bucht auf der rechten Seite hinter der kleinen Werft. Diese bietet 170 Liegeplätze. Nicht nur die Stege vor der Rezeption, sondern auch die Plätze gegenüber gehören zum Großteil der ACI Marina.

Liegeplätze in Milna:

Marina Vlaska: 00385 21 636 247  info@marinavlaska.com

Nautic Center Milna: 00385 91 263805

ACI Marina Milna: 00385 21 636306 m.milna@aci-club.hr

Milna auf Insel Brac

Die Südseite der Insel Brac

Von Milna aus segeln wir auf die Südseite der Insel Brac. Zunächst passiert man die Splitska Vrata, die Durchfahrt zwischen den Inseln Solta und Brac. Die ersten zwei Buchten auf Backbord sind Osibova und Lucice. In beiden Buchten gibt es Festmachbojen, falls Sie sich die Kosten für die Boje sparen möchten bieten sich super Ankermöglichkeiten.

Die Osibova Bucht ist fast 1sm in Inselinnere eingeschnitten und bietet im hintersten Zipfel sehr gut geschützte Ankermöglichkeiten über sandigem Grund. In der Bucht befindet sich ein Bojenfeld mit cca. 20 Bojen. Früher war hier viel weniger los und man konnte die Natur in vollen Zügen genießen, mittlerweile gibt es ein Hotelresort und kleines Wasserpark.

Bojenfeld Osibova Bucht Kontakt: 00385 91 5242820, E-Mail: sime.kovacic@gmail.com

 

Die benachbarte, in fünf Seitenbuchten verzweigte Bucht Lucica bietet ebenfalls einige gute Ankermöglichkeiten. Festmachbojen befinden sich in den beiden westlichen Buchtarmen. Von einigen Gästen wurde berichtet, dass die Bojen in den beiden Buchten ziemlich teuer sind. Betreiber der Bojen in beiden Buchten ist das Restaurant „Lucica“. Wenn Sie die Liegeplatzkosten sparen möchten, finden Sie ohne Probleme in einem der anderen drei Seitenarme der Bucht-Lucica einen Ankerplatz.

Bojenfeld Lucica Kontakt: 00385 91 1543066

 

Weitere teils unbewohnte Ankerbuchten sind Maslinova, Smrka, Krusica und Blaca. Blaca ist die bekannteste von diesen. Es ist eine sehr schöne Bucht mit felsigem Ufer umgeben von dichtem Kiefernwald. Die Tiefe in Mitte der Bucht beträgt 17m. Vom Ufer führt ein 2km langer Wanderweg (cca. 45 min. bergauf) in die Einsiedelei Blaca. Die Einsiedelei entstand im 16 Jh. als Mönche in der abgelegenen Höhle ihr Anwesen und Kloster errichteten. Wenn Sie sich entscheiden, die Einsiedelei zu besuchen, empfehlen wir so nah wie möglich zum Ende der Bucht zu ankern und zusätzlich eine Landleine anzubringen.

Hot-Spot Bol und Zlatni Rat (Goldener Horn)

Die Küste zwischen der Bucht Blaca und Bol nennen die Inselbewohner „Plaza“ – Strand. Da auf dieser Küstenstrecke fast keine Bucht gibt zumindest keine, die guten Schutz bietet.Goldenes Horn auf BracUngefähr auf der Inselmitte findet sich eines der bekanntesten Naturschauspiele (nach Blaue Grotte auf Vis) in der kroatischen Adria. Circa 1 Seemeile westlich des Ortes Bol streckt sich eine Landzunge ins Meer, es ist der Meist besuchte Strand Kroatiens – Goldener Horn oder wie einheimische ihn nennen Zlatni Rat. Je nach Windrichtung kann man vor dem einen oder anderen dieser Strände ankern (schlechter Ankergrund; Felsplatten und Steine), wobei die abgetrennten Badezonen zu beachten sind.

Was Liegeplätze in Bol betrifft, ist das Angebot ziemlich dürftig. Da sind 4-5 Murings mit Strom und Wasser an der mittleren Mole, etwa 15 Liegeplätze am 100m langen Kai, etwa 10 Liegeplätze an der westlich angrenzenden Uferpromenade sowie 5-10 Festmachbojen finden sich vor dem Hafen. Die Meisten dieser Liegeplätze sind im Hochsommer besetzt.

Bol ist ziemlich lebhafter Badeort mit viel Surf- und Bootsverkehr. Das ist auch einer der Gründe, warum viele Chartergäste Bol und Goldenen Horn nur als Ausflugsort betrachten und häufig am frühen Abend einen Liegeplatz auf benachbarten Hvar (Vrboska o. Jelsa) aufsuchen zum Übernachten.

Bol ist der beste Ausgangspunkt für eine Bergwanderung auf den höchsten Berg aller kroatischen Inseln, die 778m hohe Vidova Gora.

 

Sumartin

An dem Küstenabschnitt östlich von Bol bis zur Ortschaft Sumartin gibt es keine besonderen Ankerplätze oder Buchten.

Sumartin ist die östlichste Stadt auf Brac. Neben Supetar (nord-west) ist Sumartin der zweite Fährhafen auf Brac. Die Fähre sorgt für die Verbindung zum Festlandort Makarska und die östliche Seite der Insel. Sumartin genießt keine große Anzahl an Charterbooten, im Sommer sind hier höchstens 6-10 Charterboote.

In der kleinen Hafenstadt dominiert das Franziskanerkloster (Museum) mit der Kirche und dem Glockenturm, der von jeder Ecke des Hafens aus zu sehen ist. Es gibt zwei Gaststätten und zwei Supermärkte. Wer im Sumartin festmacht, kann eine kleine Wanderung zum 3km entfernten Selce vornehmen. Selce gehört zu den traditionellen Steinmetz-Zentren der Insel.

Sumartin

Nordküste von Brac

Zwischen Sumartin und Povlja auf den östlichen Küstenabschnitt befindet sich eine einzige Bucht, die Rasotica. In Rasotica-Bucht finden sich vorwiegend Badegäste, die für paar Stunden mit dem Boot zum Ausflug kommen. Rasotica ist eine ziemlich kleine Bucht, die Tiefe beträgt zwischen 3-5 m.

Von Sumartin umrunden wir die Ostküste von Brac und erreichen den kleinen Badeort Povlja.

 

Povlja ist eine kleine hübsche Ortschaft. Mit einem Dutzend Bucht-Armen bietet Povlja einen sicheren Ankerplatz für alle Windrichtungen. Im östlichsten Zweig liegt die Stadt Povlja mit ihrem kleinen Hafen. Liegeplätze bieten sich an der langen steinernen Uferpromenade oder in der Westbucht „Uvala Luka“ vor Anker bzw. an einem der Schwimmstege mit Muringleinen oder Festmachbojen, die zu den beiden Restaurants „Pipo“ (gelbe Bojen) und „Rojen“ (rote Bojen) gehören. 

Bojenfeld Luka Bucht Kontakt: 00385 98 781 358 E-Mail: pipo-luke@yahoo.com

In Povlja können Sie die Ruine der frühchristlichen Basilika aus dem 5 Jh. und die Kirche Joh. D. Täufer besichtigen.

 

Bucht Pucisca

Pucisca ist eine tief ins Inselinnere einschneidende Hafenbucht auf der Nordküste der Insel Brac. Die Ortschaft ist am meisten wegen der Steinmetztradition bekannt, wo heute noch der größte Steinbruch der Insel zu finden ist und die einzige Steinmetzschule, welche von den Touristen gerne besichtigt wird und den zukünftigen Steinmetzen bei der Arbeit über die Schulter schauen können.Einen Liegeplatz mit Murings, Strom und Wasser ist es am besten unter der Ortskirche oder auf der Neuen Riva (Promenade) zu finden. Segelboote machen wegen möglicher stürmischer Bura-Böen schräg mit dem Bug oder Heck am Kai fest. Grundsätzlich ist der Hafen bei Bura nicht zu empfehlen. Pucisca hat einige Restaurants, Bars und Supermärkte.

 

Bucht Postira

Weiter geht es entlang der Nordküste von Brac zum nächsten Hafterort Postira. Dazwischen befindet sich eine kleine Bucht Lovrecina. Diese wird meistens wegen ihres Sandstrands von den Tagesausflugsbooten besucht. Wenn Sie sich entscheiden hier zu ankern, denken Sie daran, dass das Wasser etwa vierzig Meter vom Ufer kaum bis zu den Knien reicht, also ist die Bucht sehr seicht.Lovrecina Bucht auf der Insel Brac

Postira ist ein kleines, wunderschönes Fischerdorf. Im letzten Jahrhundert war Postira das Verwaltungszentrum der Insel Brac. Die alten Häuser dieses berühmten dalmatinischen Fischerdorfes scheinen wie aus dem Meer zu wachsen. Auf dem Hügel oberhalb der Stadt befindet sich die Ortskirche aus dem 15 Jh. und von dort aus sind es drei Kilometer zur mittelalterlichen Siedlung Dol.

Seit paar Jahren wurde in Postira eine neue Außenmole und eine weitere Mole am westlichen Hafenufer gebaut. Es bietet cca. 20 Liegeplätze für durchreisende Charterboote mit Strom und Wasser. In der Ortschaft findet man einige Restaurants, Poststelle, Supermarkt und kleine Bäckerei.Buchten und Häfen von Brac

Supetar und Sutivan auf der Nordseite

Weiter geht es Richtung Westen nach Supetar und Sutivan. Supetar ist heute der Haupthafen von Brac und der Fährhafen nach Split. Der Ort hat alle Merkmale einer Stadt und ist auch offiziell die einzige Stadt auf der Insel Brac, wenn Sie sich also nach Zivilisation sehnen, können Sie es hier in vollen Zügen genießen.

Es finden sich einige Liegeplätze mit Murings, Strom und Wasser an der neuen Riva und zusätzlicher kleiner Mole. Als „Hauptstadt“ von Brac geht es in Supetar ziemlich lebhaft zu. Im Sommer gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Konzerte. Hier finden sich mehrere große Supermärkte, zahlreiche Restaurants, Bank, Poststelle, Ambulanz usw.

Im Herzen der Insel, etwa zehn Kilometer von Supetar entfernt, liegt die 800 Jahre alte „Brac-Metropole“ Nerezisca und der nahe gelegene Donji Humac, welche wir empfehlen zu besuchen. Um die Insel kennenzulernen, muss man das Inselinnere erkunden und erst dann wird man bewusst über die Geschichte und welche Insel man umsegelt hat.

Von Supetar nach Sutivan findet sich noch eine Hafenbucht Mirca, welche über einen Wellenbrecher verfügt, um Schutz vor Bura zu geben. Von Mirca sind es zwei Seemeilen bis Sutivan, dem letzten Hafen auf der Nordseite der Insel, bevor wir in den westlichen Teil und zu den letzten zwei Buchten Stipanska und Stiniva gelangen. Danach kommt die Bobovisca Bucht, von wo wir gestartet sind.

Im Gegensatz zu Supetar herrscht in Sutivan eher Ruhe und Gelassenheit. Der Hafen ist sehr klein, am Wellenbrecher ist kaum Platz für 5-6 Boote mit Murings, Strom und Wasser.

Hafen von Sutivan

Westküste – wieder am Start

Es sind noch paar kleinere Buchten, die sich z. B. als Badestopp eignen oder falls die Windbedingungen es zulassen, auch auf Anker übernachten können. Nach den Buchten Gomilica, Svicurac und Martinovica, die südlich der nordwestlichen Brac-Spitze liegen, ist die erste größere Bucht Stipanska. In der Vergangenheit nutzten die Bewohner von Sutivan die 4km entfernte Stipanska-Bucht als westlichen Hafen und vor starken Bura-Böen. In dieser schmalen Bucht kann man in der Mitte auf 9m tiefe ankern. Beliebt bei Chartergästen die von Split auslaufen, um auf Anker zu übernachten wenn die Wetterbedingungen es zulassen.

Die anderen beiden Buchten vor der großen Bobovisca-Bucht sind Stiniva und Tiha. Beide Buchten haben sandigen Boden und sind teilweise seicht, somit hält der Anker bei Maestral (NW) und Tramontana (N) sehr schlecht. In diesem Fall ist es besser in die 1,5 Seemeilen entfernte Bobovisca einen Liegeplatz zu finden.

Ultra Sailing Kroatien wünscht Ihnen viel Spaß beim Erkunden der wunderschönen Insel Brac.